Mittwoch, 12. Oktober 2016

REZENSION | Gestohlene Vergangenheit | Sylvia Steele

Wenn Geschichte sich wiederholt ...

Titel: Gestohlene Vergangenheit (immergrün 1)
Autorin: Sylvia Steele
Verlag: Talawah

Seitenanzahl: 450
Preis: 4,99 eBook | 14,90 TB

»Weißt du, wie lang ich schon nach dir suche? Wie viele Jahrhunderte? Du bist meine Frau.«

Alisha ahnt während der Party zu ihrem 18. Geburtstag nicht, dass die Worte des mysteriösen Unbekannten mehr Wahrheit beinhalten als sie glauben will.

Als Alisha am nächsten Tag mithilfe ihres geheimnissvollen Exfreundes David nur knapp einem Überfall entkommt, spürt sie, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Welche Rolle spielt David, der sie verletzt in das Haus ihres Großvaters bringt, und was versucht er vor ihr zu verbergen?
Noch weiß Alisha nicht, welch übermächtiger Feind ihr nach dem Leben trachtet, welch düstere Geheimnisse in den Schatten der Vergangenheit verborgen liegen.


 


Cover / Innere Gestaltung 

Ich liebe dieses Cover. Allein das Mädchen - das übrigens hevorragend zu unserer Protagonistin passt - ist schon schön, aber auch die grüne Farbe und der Wald auf der Rückseite des Buches - alles sehr schön stimmig und passend. Am Anfang jedes Kapitels gibt es eine kleine Zeichnung, die natürlich im Bezug zur Geschichte steht. Ich habe dieses Buch sogar signiert, was es für mich zu einem noch kostbareren Schatz macht.

An dieser Stelle möchte ich nochmal ein großes Kompliment an den Talawah-Verlag loswerden, der in Sachen Qualität was den Druck angeht überzeugen konnte. Ich bin nun wirklich alles andere als eine vorsichtige Leserin - aber, siehe da, keine einzige Leserille ziert den Buchrücken meines Schätzchens. Total stabiler Einband, bequem zum lesen. Top!

Grundidee / der Anfang 

Ich finde, die Grundidee dieses Buches lässt sich vom Klappentext her überhaupt nicht herleiten.

Wirklich, ich habe mit etwas vollkommen anderem gerechnet.

Dieses Buch lässt sich schwer in eine Genresparte der Fantasy einordnen. Ist es High Fantasy? Oder doch schon Dystopie? Ich kann es gar nicht sagen, es wurde einfach sehr viele verschiedene Elemente hier eingearbeitet. Das ist jedenfalls eine interessante Mischung!

Leider fiel der Einstieg ins Buch mir überhaupt nicht leicht. Das lag vor allem daran, dass sich Alishas Geburtstagsparty, von der im Klappentext schon die Rede ist, ewig hingezogen hat. Kapitel über Kapitel und irgendwann hat es mich einfach nur genervt. Auch war die Liebesgeschichte mir gleich zu Anfang schon viel zu sehr im Fokus und ging für meinen Geschmack viel zu schnell. 

Erster Satz: Achtzehn, denke ich und kann nicht verhindern, dass mir ein erschöpftes Seufzen entlgeitet.

Der Schreibstil

Syliva Steeles Schreibstil konnte mich überzeugen. Er war sehr jugendlich, was gut zu dem Tempo der Geschichte gepasst hat. Flüssig zu lesen, es gab hier kaum Stolpersteine. 

Charaktere / Entwicklung 

Was soll ich sagen? Ich konnte mich überhaupt nicht mit Alisha anfreunden. Zu Anfang hat sie einfach nur rumgeheult und im weiteren Verlauf wurde sie plötzlich zur Alleskönnerin. Alle haben ihr immer gesagt, dass sie stärker als, als sie denkt, das hat Alisha aber irgendwie nicht gezeigt. Ihre Gedanken und Gefühle konnte ich teilweise nachvollziehen, teilweise konnte ich nur genervt die Augen verdrehen.

Aber da gab es einen Lichtblick: David

Aus dessen Sicht ist nämlich auch ein Teil der Geschicht erzählt und diese Stellen mochte ich auch am liebsten. Viele Geheimnisse ranken sich um seine Persönlichkeit, es fällt schwer ihn zu durchschauen und doch merkt man, dass er eigentlich ein großes Herz hat und alles für Alisha tun würde. Ihn mochte ich richtig gerne!

Die Nebencharaktere, von Eve bis Nico, waren interessant. Leider blieben sie etwas blass, aber ich bin guter Dinge, dass sich das im nächsten Band noch ändern wird. 

Verlauf der Geschichte 

Nein nein, das hätte ich wirklich nicht erwartete. Was für eine Reise. Aber fangen wir von vorne an.

Wie oben schon geschrieben fand ich Alishas Geburtstagsparty ziemlich lahm. Das lag teilweise auch daran, dass ganz offensichtliche Andeutungen gemacht wurden, dass mit Alishas Welt irgendwas nicht stimmt. 

Als endlich der nächste Tag anbrach, gefiel es mir etwas besser. Was vor allem daran lag, dass sich die Geheimnisse immer mehr häuften und ich als Leserin ganz begirieg darauf war, Antworten zu kriegen.

Und die habe ich bekommen. Danach hat mir erstmal der Kopf geschwirrt. Ziemlich viel, was plötzlich enthüllt wird und sehr viele Infos, die man verarbeiten muss. Ich muss sagen, die Enthüllungen kamen mir ziemlich unrealistisch vor und das hat mir das Buch etwas vermiest.

Ich möchte hier gar nicht groß auf den weiteren Verlauf eingehen, denn das würde schon arg spoilern, da der Klappentext absichtlich wenig verrät. Stellenweise hat mir Alishas Reise gefallen, stellenweise fand ich sie zu vorhersehbar und ärgerte mich über die Protagonistin. 

Außerdem endete das Buch mit einem großen Knall, der natürlich Lust und neugierig auf den zweiten Band macht. 

Die Liebesgeschichte

Hat mir auch nicht so ganz zugesagt. Alisha und David waren eben schon vor dem Anfang dieser Geschichte verliebt und ihre Romanze wurde im Buch neu entfacht. Warum sie sich aber ineinander verliebt haben, blieb mir ein Rätsel.


Fazit 

"Gestohlene Vergangenheit" ist ein solider Auftakt einer Reihe, der vor allem durch sein schönes Äußeres glänzt. Die Geschichte und Charaktere konnten mich nicht vollständig überzeugen, dafür fand ich die Welt und die Grundidee des Misch-Masches aus verschiedenen Fantasy-Genres interessant genug, um am Ball zu bleiben. Letztendlich stehe ich der "Immergrün-Saga" mit gemischten Gefühlen entgegen.


3/5 Sternen 



Über die Autorin

Sylvia Rietschel, die unter dem Pseudonym Sylvia Steele schreibt, wurde 1991 in Dresden geboren. Heute lebt sie mit ihrem Freund und zwei vierbeinigen Kindern in der Nähe von Regensburg, wo sie ihr Lehramtsstudium absolviert. Schon früh begann ihre Leidenschaft für Bücher und so gründete sie im November 2014 ihren eigenen, erfolgreichen Bücherblog, bei dem ihr vor allem der Kontakt mit Autoren wichtig ist. Mit "Gestohlene Vergangenheit", dem Auftakt zu ihrer Dark-Romantasy-Reihe "Die Immergrün Saga", schuf Sylvia nun selbst ihren Debütroman, der im Juni 2016 im Talawah Verlag erscheinen wird.

Über den Verlag

Der Talawah-Verlag ist ein noch junger, aber bereits aufstrebender Verlag mit einem tollen, engagierten Verleger. Nicht nur Fantasy findet sich in der Löwenhöhle, sondern demnächst auch in der Sparte "Talawah Romance" romantische Liebesgeschichten. Der Talawah-Verlag glänzt meiner Meinung nach insbesondere durch den regen Austausch auf Facebook & Co, durch seine tollen Cover und den großen Aktionen, mit denen der Verlag seine Neuerscheinungen ankündigt. Für mich jedenfalls schon ein Liebling, der Verlag mit dem Löwenbanner!




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