Freitag, 5. Mai 2017

Warum das Internet die größte Schreibblockade ist | Writers Diary #7



Ach, ein neuer Facebook-Post,

hui, jemand hat meinen Status kommentiert, meinen Instagram-Bild geliked, uiui, ein neuer Blogpost ist online! ... und ich könne doch gleich mal schauen, wie zwei Tauben Ping-Pong spielen ...

Mit dem Internet stehen uns haufenweise Möglichkeiten offen und ja, ich gebe es zu: Ich bin eine dieser Personen, die alle fünf Minuten bei Facebook und Instagram reinschaut.

Aber ausgerechnet das ist ein großes Problem, denn - ach, ich zeige euch jetzt einfach mal, wie so in Schreibabend in letzter Zeit bei mir aussieht ...


Ich sitze also da vor meinem Dokument; den Kopf voller Wörter, die Finger voller Tatendrang ... aber schauen wir doch vorher mal vorbei, was im Internet so abgeht.

Mein Gedanken schweifen ab. Ich klicke hier und da, bis mir wieder einfällt, wozu ich mich überhaupt an den PC gesetzt habe. 

Upp! Mal schnell ein paar Sätze getippt. Hmh, fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Ich brauche Musik!

YouTube angemacht, alle Updates überprüft. Mhhhm, das Video könnte ich mir vorher mal anschauen.

Oh, eigentlich will ich doch auch die neue Serie auf Netflix anschauen ...

20 Minuten. Im Hintergrund läuft die Titelmelodie von "Modern Family" während ich das Dokument wieder öffne und mir die letzten Sätze durchlesen. Ach, das passt irgendwie nicht so richtig ... Noch ein paar Sätze getippt, eine Szene angerissen ... *kicher* Diese Stelle in der Serie liebe ich ja! Die muss ich mir jetzt mit Bild ansehen!

Schnell mal Facebook gecheckt. In einer Gruppe hängen geblieben, meinen Mist dazugesetzt, ein paar nackte Kerle bewundet und ... hey, ich wollte doch schreiben!

*grummel* Netflix zugemacht, Facebook verbannt. Tippe ein paar Wörter. Kratze an den zweihundert für heute. Mensch, ganze 10 Minuten geschrieben?
*Greife nach Handy* Mir hat bestimmt schon jemand in WhatsApp geschrieben, solange ich hier am PC saß.
*Beantwortet WhatsApp-Nachrichten*
*Öffnet Instagram-App*
*Schaut sich Instagram-Storys an*
*Schuldbewusster Blick auf das Dokument*

Irgendwie bringe ich heute nichts Zustande. Für heute lasse ich es mal. Blöde Schreibblockade!



Tjaa ... So oder so ähnlich sieht ein "Schreibabend" aus. Ich möchte hier keine altklugen Tipps geben oder euch vorschreiben, wie ihr zu schreiben habt.

Aber als ich dem Internet für zwei Stunden "Lebwohl" gesagt habe - also wirklich gekappt, Handy auf Flugmodus - dann ist meine Geschichte richtig vorangekommen. Ich konnte abtauchen und schreiben schreiben schreiben, wie es an einem geplanten Schreibabend auch sein sollte.


Nun würde mich mal interessieren .. wie ist eure Meinung dazu? Ohne Internet nix schreiben? Oder merkt ihr auch, dass es euch einfach zu sehr ablenkt?

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